Freitag, 12. April 2013

Behördenkram

Falls Du unseren letzten Rundbrief gelesen hast, weiß Du ja, dass ich die amerikanische Staatsbürgerschaft beantragen will. Vor ein paar Tagen habe ich jedoch herausgefunden, dass ich eine Genehmigung vom Bundesverwaltungsamt brauche, die mir erlaubt eine Doppelstaatsbürgerschaft anzunehmen. Wenn ich diese nicht habe, kann ich die amerikanische Staatsbürgerschaft nicht annehmen oder würde meine deutsche verlieren (was auf keinen Fall in Frage kommt).

Dazu kommt noch der Zeitdruck. Normalerweise dauert es 4-6 Monate die Genehmigung vom BVA zu bekommen und dann nochmals einige Monate auf den amerikanischen Behörden. Ich könnte versuchen die Anträge gleichzeitig laufen zu lassen, aber falls ich die Genehmigung aus Deutschland nicht erhalte, ist auch das ganze Geld für die Beantragung der amerikanischen Staatsbürgerschaft weg (ca. 2000 $ mit Anwaltskosten). Was soll ich nur tun?

Wir müssen spätestens im August wieder in Afrika sein, denn dann beginnt die Schule für Elena und Fiona. Wir hatten geplant zuvor noch mal nach Deutschland zu kommen. Aber das sieht jetzt immer unwahrscheinlicher aus.

Es wäre schön, wenn das Leben weniger kompliziert wäre. Doch ich bin mir sicher, dass Gott die ganze Sache schon lange durchblickt hat. Also, nahe dran bleiben an Ihm.

Roger

Dienstag, 17. Januar 2012

Ströme in der Wüste


Anfang Dezember fuhren Elena, Fiona und ich nach Niamey, der Hauptstadt Nigers, um einen Besuch bei der „Sahel Akademie" abzustatten. Während die Kinder sich die Schule ansahen, fuhren meine Kollegen und ich in die Wüste. Nur ca. 20 Minuten entfernt, vom fruchtbaren Ufer des Niger Flusses, besichtigten wir ein Grundstück, das die Regierung der Kirche zur Verfügung stellte. Obwohl dieser Platz trocken und unfruchtbar schien, entdeckte ich dort Ströme des Segens und Geschichten tiefen Glaubens.

Vor fast zehn Jahren wurde ein afrikanischer Missionar aus dem Kongo nach Niger gesandt, um dort eine Medienarbeit anzubauen. Heute produziert diese Arbeit christliche Hörfunkprogramme in mehreren afrikanischen Sprachen, die auf verschiedenen UKW Stationen regelmäßig ausgesendet werden. Es fliesen Segensströme aus der Wüste.
Um diese gesegnete Arbeit voranzubringen, ist die nationale Kirche dabei, ein neues Aufnahmestudio zu bauen. Was mir am meisten an diesem Bauprojekt gefällt, ist die lokale Unterstützung, die es erhält. Christen von vielen verschiedenen Kirchen geben großzügig, Ziegelstein um Ziegelstein, um " ihr neues Studio " zu bauen.


Herr Mo ist einer der Radioproduzenten im Niger. Er wurde 2010 von Mediafrique in Lomé ausgebildet.

Auf dem Bauplatz, wo eines Tages das Studio stehen wird, begegnete ich einem weiteren Wunder: einer Familie von neuen Christen. Herr O. wurde einst, durch Unterstützung aus dem Iran, dazu ausgebildet, Christen zum Islam zu bekehren! In seinem Eifer studierte er die Bibel, um das Christentum noch besser widerlegen zu können. Aber das Wort des Gottes berührte ihn, und als er Christliche Radioprogramme hörte, die diese Gute Nachricht erklären, schenkte er dem Gehörten Glauben. Er und seine Frau wurden Nachfolger Jesu. Als Herren Os Verwandtschaft von seiner Bekehrung hörten, wurde er von ihnen verstoßen. Die Radiomacher, die diese Programme produzierten, nahmen sich jetzt der Familien an, und gaben ihnen eine Bleibe und einen Job als Wächter auf dem Bauplatz in der Wüste. Dort errichtete Herr O. zum einen ein provisorisches Haus, für sich und seine Familie. Aber er baute auch ein kleines Gebetshaus, wie er es nennt. Denn hier betet er jetzt mit anderen, die auch den Messias entdeckt haben.



Anmerkung der Redaktion: Namen und Gesichter wurden aus Sicherheitsgründen verändert

Freitag, 16. Juli 2010

Sommerpläne

zu Besuch auf dem Mercy Ship, im Hafen Lomes



Ab Montag den 19. Juni gehen unsere 8 Studenten ins Praktikum. Sie werden für die nächsten zwei Monate in einer Radiostation arbeiten. Ich hoffe, dass sie die Theorie der ersten drei Montate in die Tat umsetzten können.

Um unsere Partner in Tschad auszubilden, fliegen meine meinen afrikanischen Kollegen und ich, vom 24. July bis 7 August nach N'djamena. Wir werden dort einen Einführungskurs in die Radioarbeit unterrichten. Bitte bete für mich, denn ich habe mir vorgenommen alle meine Kurse in französich zu unterrichten. Das erfordert viel Arbeit in der Vorbereitung und dann beim Vortragen. Bitte denke auch an Kathy und die Kinder. Es ist nicht einfach für sie, wenn Papa weg ist und sei alleine in Lome sind. Bete, dass Gott uns alle beschützt und wir seine Gegenwart ganz konkret spüren.

Für September organisiere ich zwei weiter Konferenzen, die hier in Togo abgehalten werden. Wir erwarten Medientrainer aus ganz Afrika, um miteinander unsere Zusammenarbeit zu besprechen. Es ist unser Anliegen, dass das Evangelium weiterhin effektiv durchs Radio verkündet wird. Ausserdem werden wir einen Training Kurs für Trainer abhalten, um die nächste Generation von Trainern auszubilden.


Kathy mit Freunden aus Benin

Trotz all der Arbeit, hoffen wir, einige Tage aus Lomé rauskommen zukönnen. Das Problem ist nur, dass es nicht viele Plätze im Land gibt wo man Urlaub machen kann. Da wir nicht weit weg vom Meer wohnen, hat das Wasser keine grosse Anziehungskraft für uns. Wir wollen lieber dahin wo es kühler ist, aber da gibts keine grosse Auswahl in diesem Land.

Wie ihr vielleicht in unserem letzten Rundbrief gelesen habt, sind wir sehr dankbar, dass wir eine Lernhelferin gefunden haben (oder besser: die Gott für uns gefunden hat). Dadurch brauch Elena dieses Jahr nicht ins Internat zu gehen. Mae Jennings, die Tochter unseres Pastors in Kansas, kommt im August. Kurz danach wir die "Kingfisher Grundschule" wieder beginnen.

Wir plannen zu Weihnachten nach Deutschland zu kommen. Wir waren schon über drei Jahre nicht mehr zu Hause. Das ist eine lange Zeit, besonders wenn Kinder wachsen und Eltern älter werden. Bitte bete auch für diese Pläne.

Alles Liebe,

Roger & Kathy und Kinder

Freitag, 19. März 2010

Augenproblem digonstiziert


Wir sind gerade vom Augenspezialisten zurückgekommen. Der Arzt hier in Amerika hat meinem Problem endlich einen Namen gegeben: eine Retinopathie. Auf gut deutsch: eine Blase auf der inneren Augenhaut. Der Spezialist meint, dass die Blase in 3-6 Monaten von selbst weggehen könnte. Jedoch, weil wir normalerweise in Westafrika leben, wo niemand dieses Problem behandelt kann, möchte er mich in 2 Wochen noch einmal wieder sehen. Wenn sich bis dann nichts verändert hat, will er die Retina mit dem Laser behandeln. Bitte bete mit uns, dass sich mein Sehvermögen in den nächsten Wochen verbessert. Dadurch würde mir eine Behandlung erspart bleiben und wir würden über 1000 $ sparen.

Montag, 8. März 2010

Der Gesundheit zur Liebe

Sorry, dass wir länger nicht kommuniziert haben. Wir sind zurzeit in Ghana. Für die letzten drei Wochen haben wir im WEC Gästehause gehaust, weil in Togo Wahlen waren. Da es Befürchtungen gab, dass es zu Auseinandersetzungen kommen könnte, hatten wir uns entschieden die ganze Sache aus dem Nachbarland Ghana zu beobachten. Nun sind die Wahlen vorüber, und soweit wir informiert sind ist es ruhig im Land.

Eigentlich wollten wir am Freitag wieder zurück nach Lome fahren, aber stattdessen haben wir uns entschieden nach Hause zu fliegen. Wir sind besorgt um Kathys Gesundheit, denn sie hat immer noch Herzrhythmusstörungen. Wir denken, dass vieles mit den Herausforderungen der Homeschooling zu tun hat. In Kansas können die Kinder ohne weiteres in die Schule gehen, was Kathys Stress um einiges verringern sollte.

Aber Kathys Gesundheit ist nicht der einzige Grund für unsere Reise. Seit ich vor 2 Wochen aus Ägypten zurückkam (ich war dort zu einer einwöchigen Konferenz), kann ich nicht mehr richtig aus meinem rechten Auge sehen. Alles ist verschwommen und ich sehe gerade Linien ganz krumm. Ich war beim Augenarzt hier in Ghana, aber die haben nicht die richtigen Instrumente um etwas zu machen. Hoffentlich wissen die Amerikaner was man mit einem deutschen Auge macht?!









So ungefähr sieht es aus wenn man zurzeit durch meine Augen schaut.


Ich habe geplant bis zum 9. April in Kansas zu sein. Dann muss ich zurück nach Togo, denn unsere diesjährige Radioschule fängt am 19. April an. Die Familie soll am 12. Juni zurück nach Afrika kommen. Das bedeutet, dass wir 2 Monate getrennt sein werden. Das ist eine sehr lange Zeit, auf die keiner sich freut. Aber es geht nicht anders, damit die Mädchen dieses Schuljahr in den Staaten beenden können.

Bitte denkt an uns. Im Moment fällt es uns mächtig schwer Gottes gute Pläne für unser Leben zu erkennen. Wir fragen uns, wie er alle diese Probleme zulassen kann, wenn er uns doch seinen Schutz versprochen hat?

Montag, 25. Januar 2010

"Ich will euren Jesus sehen!"


Es waren seine klaren Augen die mich eindringend und voller Erwartung ansahen, als ich den Innenhof seines Hauses betrat. Sicherlich war ich einer der wenigen Weißen die er in seinem Leben gesehen hatte. Dennoch verspürte ich sofort eine tiefe Verbindung mit dem Mann, der ein lebendiges Zeugnis für die Wirksamkeit des christlichen Radios ist.

Der jetzt achtzig-jährige Papa Djato Makaai war früher Bauer im Norden Togos. Lebenslang war er der Macht der heidnischen Geister unterworfen. Um seine Familie zu beschützen war er verpflichtet die Götter milde zu stimmen. Damit die Ernte gut ausfallen mochte brachte er den Götzen regelmäßig Opfer. Sein Leben, und das seiner Familie, waren von Angst bestimmt. Bis er eines Tages von Jesus Christus hörte.

Es war kein Evangelist der ihn in auf seinem Gehöft besuchte. Keine Kirche die ihn mit dem Evangelium erreichte und kein Pastor hatte sich in die abgelegene Gegend im Norden Togos verirrte. Es war im Radio, dass Papa Djato von dem einen hörte, der mächtiger sein sollte als die Geister die ihn unterdrückten. Er schenkte dem, was er in seiner Muttersprache hörte, kindlichen Glauben. Auf Grund dieser Entscheidung suchte er den Kontakt zu einem Pastor und verlangte: „Ich will euren Jesus sehen!“

Das war der Anfang seiner Probleme, denn Papa Djatos Familie teilte seine Freude über den neugefundenen Herren nicht. Als er sich kurze Zeit später entschloss die Götzen nicht länger zu verehren, waren alle im Dorf beunruhigt. Doch sein Entschluss die Götzen zu verbrennen brachte alle in helle Aufruhr. Sie waren sich sicher, dass er die nächste Nacht nicht überleben würde. Es gab keinen der ihn von der tödlichen macht des Voodoo beschützen konnte. Als Papa Djato jedoch am nächsten Morgen aus seinem Haus trat, waren alle erstaunt. Es gab tatsächlich eine Macht die stärker war als ihre dämonischen Zuchtmeister. Das Zeugnis vom Sieg Jesus Christi lief wie ein Lauffeuer durchs Dorf. Es überzeugte viele Andere, die ihr Leben daraufhin auch Jesus anvertrauten.


Papa Djato hört weiterhin Radio Reveil, die Station, die ihm das Evangelium präsentierte. Über die Jahre hinweg hat das Radio ihm geholfen im Glauben zu wachsen. Sogar Herr Agba, der Direktor vom Radio in Bassar, ist ergriffen von Papa Djatos tiefen Glauben. Als ich ihn fragte, was Jesus in seinem Dorf verändert hat, seitdem er seit einigen Jahren hier her kam, antwortet Papa Djato mir ohne zu zögern, dass Jesus ihm Frieden gebrachte. „Wenn Jesus mich ins Feuer leitet, dann werde ich ihm dahin folgen. Wenn Jesus mich ins tiefe Wasser führt, werde ich ihm auch dort hin folgen. Weil weder Feuer noch Wasser Jesus etwas antun können, werden sie auch mir keinen Schaden anrichten.“

Montag, 21. September 2009

da liegt der Hund begraben

Unser Hund Pip ist am Sonntag gestorben. Sie war fast neun Jahre alt und war eine ganz treue Seele. Seit einigen Monaten ging es ihr nicht gut. Sie war sehr abgemagert und hatte Wunden am ganzen Körper. Wie gaben ihr wochenlang Antibiotikum, aber ohne Erfolg. Obwohl wir den Hund sehr mochten fiel es uns nicht leicht so viel Geld für ein Tier auszugeben. Denn Togo ist ein Land in dem Menschen immer noch am Mangel an Medizinischer Hilfe sterben.

Sydney und ich nahmen den Hund am Sonntagnachmittag auf den "Friedhof". Der Tierarzt hatte ein Loch in einem Garten graben lassen (das kostete noch mal 5 Euros). Jetzt liegt der Hund zwischen Maniokpflanzen.

Heute Nachmittag hatten wir eine Gedenkfeier in unserem Garten. Im Schatten einer Kokosnusspalme begruben wir Pips Halsband. Es flossen keine Tränen. Aber wir sind alle traurig das Pip nicht mehr da ist, besonders ihre Tochter April.